Das Projekt

Das Projekt LOOK WIDE bietet Informationen dazu, wie LSBTIQPA+-Personen nach Gewalt unterstützt werden können. Hierzu wurde eine Studie durchgeführt, es wurden Fachkräfte weitergebildet, Unterstützungsmaßnahmen entwickelt und es wird ein Handbuch für Fachkräfte erscheinen.

Die Ergebnisse unserer Studie haben gezeigt, dass der Zugang zu Unterstützungseinrichtungen für Personen aus dem LSBTIQPA+-Spektrum bisher nicht gut funktioniert: Viele Einrichtungen sind nicht auf LSBTIQPA+-Personen eingestellt und daher berichten LSBTIQPA+-Personen wiederholt von Diskriminierungen in den Unterstützungseinrichtungen. Unsere Studie hat gezeigt, dass LSBTIQPA+-Personen nach geschlechtsbezogener Gewalt in der EU allgemein keine ausreichende Unterstützung erfahren: Es existieren zwar in allen an dem Projekt und der Studie teilnehmenden Ländern Gesetze, die Personen vor Gewalt schützen sollen und nach Gewalt Unterstützung vorsehen – neben der in der gesamten EU geltenden Istanbul-Konvention. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass es in den an der Studie teilnehmenden Ländern nicht genügend unterstützende Beratungsstellen für von Gewalt betroffene Personen gibt, die LSBTIQPA+ adäquate Unterstützung bieten können. Die Defizite der Beratungsstellen und das fehlende Fachwissen verletzen daher die Rechte von LSBTIQPA+-Personen in der EU.

Das Ziel des Projektes war es deshalb, Methoden für Beratungsstellen und andere Unterstützungseinrichtungen für Betroffene von geschlechtsbasierter Gewalt zu entwickeln, um diese besser für LSBTIQPA+-Personen zugänglich zu machen. Fünf europäische Projektpartner aus Deutschland, Spanien (Katalonien), Ungarn, Griechenland und Italien arbeiteten zu diesem Zweck in den Jahren 2018 und 2019 gemeinsam daran, für lokale und nationale Kontexte herauszufinden, wie LSBTIQPA+ nach Gewalt am besten unterstützt werden können. Unter anderem wurden Beratungsstellen und andere Einrichtungen dabei unterstützt, Wissen über sexuelle, geschlechtliche und amouröse Vielfalt in ihre existierenden Methoden und Ansätze einzuarbeiten und zielgruppenspezifisch angemessene Handlungskompetenzen zu entwickeln. Darüber hinaus trug das Projekt durch verschiedene Veröffentlichungen dazu bei, die Versorgungslücke von LSBTIQPA+-Personen nach Gewalt sichtbar zu machen sowie Politiker_innen und soziale Einrichtungen davon zu überzeugen, dass eine breitere Perspektive notwendig ist, um geschlechtsbezogene Gewalt und Diskriminierung wirksam zu bekämpfen sowie die Rechte der LSBTIQPA+ nach geschlechtsbezogener Gewalt wirklich sicherzustellen.